Unterricht von zu Hause

Quarantäne bei einer Lehrkraft gleich Unterrichtsausfall – nicht so am Stolberger Ritzefeld-Gymnasium

201207. Ungewöhnliche Zeiten machen manchmal ungewöhnliche Lösungen notwendig. Während in Deutschland immer wieder von Homeschooling die Rede ist, praktiziert ein Gymnasium in Stolberg Hometeaching. Digitales Lernen funktioniert auch umgekehrt.

Die Corona-Pandemie machte im November leider auch vor dem Ritzefeld-Gymnasium nicht Halt und eine Lehrkraft musste sich in häusliche Quarantäne begeben. Der Ausfall einer Lehrkraft bedeutet in der Regel Vertretungsunterricht oder Unterrichtsausfall. Nicht so am Stolberger Ritzefeld-Gymnasium. Gerade in den Schulen muss natürlich besonders darauf geachtet werden, dass jedem Verdacht nachgegangen wird. Quarantäne heißt aber nicht unbedingt, dass die betroffene Person mit Symptomen erkrankt ist. Eine betroffene Lehrkraft jedenfalls sah sich durchaus in der Lage, von zu Hause zu unterrichten und erprobte erstmals die Möglichkeiten des Hometeachings am Ritzefeld-Gymnasium.

Die gute digitale Infrastruktur konnte genutzt werden, um den Schülern einen (fast) normalen Unterrichtsablauf zu garantieren. Die Lehrkraft unterrichtete von zu Hause, indem sie sich per Videokonferenz in den Klassenraum schaltete. Dieser neue Weg des Unterrichtens kam sehr gut an, da den Schülerinnen und Schülern eine zweidimensionale, virtuelle Lehrerin natürlich besser gefällt als Vertretungsunterricht. So konnten sie ihre Fragen und Probleme direkt an die Fachlehrerin richten, was dem Lernzuwachs sehr zugute kam. Der Schulleiter war ebenfalls begeistert: „Ich bin froh, dass die Kollegin in der Lage war, mit MNSpro Cloud auch während der Quarantäne weiter zu unterrichten. Die Alternative wäre der Ausfall von Unterricht gewesen. Etwas, das wir gerne vermeiden wollen.“

Und was sagt die betroffene Lehrkraft? „Für mich kam die Quarantäne natürlich auch sehr plötzlich und unerwartet. Sofort kamen die Gedanken, wie ich meine Schüler nun auf die in Kürze anstehenden Klassenarbeiten und Klausuren vorbereiten soll. Deswegen war ich sehr erleichtert, als mir die Schulleitung angeboten hat, einen Raum herzurichten, in dem ich meine Klassen aus der Ferne trotzdem unterrichten konnte. Es war eine interessante Erfahrung und glücklicherweise hat die Technik gut mitgespielt. Mir wurde allerdings auch noch einmal vor Augen geführt, wie wichtig die nonverbale Rückmeldung der Schüler für die Lehrperson ist. Insofern kann ich ein positives Fazit ziehen, ich war jedoch sehr froh, als ich wieder live vor der Klasse stehen durfte.“

Text: D. Fischer, Foto: U. Bettscheider