AG Elektromobilität

Gemeinsames Engagement für E-Mobilität – Schüler bauen ein straßentaugliches E-Mobil

Die enwor – energie & wasser vor ort GmbH (enwor), das Industriemuseum Zinkhütter Hof und das Stolberger Ritzefeld-Gymnasium sind eine elektrisierende Partnerschaft eingegangen.

Seit dem ersten Halbjahr des Schuljahres 2018/2019 bieten wir eine Arbeitsgemeinschaft zur Elektromobilität an, in der 10 Schülerinnen bzw. Schüler unserer Schule und 2 Schülerinnen bzw. Schüler der benachbarten Förderschule für Sprache (Gutenbergschule) zunächst einen Elektroroller zerlegt und wieder fahrtüchtig zusammengebaut haben. Durchgeführt wurde das e-Roller Projekt in Zusammenarbeit mit dem Bildungsinstitut HOG aus Sankt Augustin.

Im zweiten Halbjahr 2018/2019 begann dann das eigentliche eigentliche Projekt, nämlich der Bau eines Elektroautos:

Das Ziel

Unsere Schülerinnen und Schüler bauen im Rahmen eines Projektes zur Gewinnung von Interessenten für MINT-Studiengänge einen alten Renault Twingo zu einem straßentauglichen und zugelassenen Elektromobil um. Bis zum Sommer 2020 wollen die ca. 10 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren das Fahrzeug fertigstellen. „Praktisches Arbeiten, Entwickeln und Lernen werden sich dabei abwechseln und ergänzen“, erklärt Ingenieur und Kursleiter Heiner Kraushaar. „Als optimales Ergebnis freuen wir uns über ein einsatzfähiges zugelassenes Fahrzeug. Vielleicht inspiriert es auch viele Schülerinnen und Schüler, ein Studium im Bereich der Mint-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik aufzunehmen.“

Die Aufgabe

Nach einer gewissen notwendigen theoretischen Vorbereitung in der Schule bauen die Schülerinnen und Schüler einen alten „Verbrenner-Twingo“ zu einem umweltfreundlichen E-Twingo in der Werkstatt des Stolberger Industriemuseums Zinkhütter Hof um. Die besondere Herausforderung bei dem Umbau besteht darin, ihn so vorzunehmen, dass die richtige Auswahl des Elektromotors, des Konverters und der anderen notwendigen Bauteile so getroffen wird, dass die allgemeine Betriebszulassung des Fahrzeugs nicht verloren geht.

Die Partnerschaft

In der Aachener Region gibt es eine lange Tradition des Fahrzeug­baus. Bereits vor 100 Jahren wurden hier Autos gefertigt. Mit dem E-Mobil- bzw. dem E-Twingo-Projekt soll an diese Tradition angeknüpft werden. Einen besseren Partner als das Museum Zinkhütter Hof – in dem die spannende Geschichte der Mobilität in der Aachener Region erlebbar und gezeigt wird, wie auf der Tradition einer regionalen Industrie an einer zukunftsfähigen, modernen Technologieentwicklung gearbeitet wird – kann es bei diesem Projekt kaum nicht geben.

„Durch den Umbau eines alten Renault Twingos zu einem modernen E-Mobil durch Schülerinnen und Schüler in der Werkstatt des Zinkhütter Hofes wird nicht nur Werbung für den MINT-Bereich, sondern auch Werbung für die Region gemacht. Ohne den Zinkhütter Hof und einen engagierten Sponsor wäre so ein Projekt allerdings nicht denkbar.“, erklärt Dr. Uwe Bettscheider, Leiter des Ritzefeld-Gymnasiums. „Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir für dieses Projekt die enwor-energie & wasser vor ort begeistern konnten, die ja mit ihrem Selbstverständnis auch gesellschafts- und umweltpolitische Verantwortung übernimmt.“

„Uns geht es als Partner der Bürgerinnen und Bürger und der Kommunen um den praktischen Einsatz der Elektromobilität im Alltag“, erklärt enwor-Geschäftsführer Herbert Pagel. „Neben der Einrichtung weiterer öffentlicher Ladesäulen schnüren wir derzeit ein praxisgerechtes Produktpaket: Ökostrom, Ladekarte, Ladestationen für Hauseigentümer, Mieter, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen, Installation, Beratung –  alles ist dabei. Zudem entwickeln wir Gesamtkonzepte –  z.B. für Handelsketten oder Wohnungsbaugesellschaften. Hier passt das Projekt mit dem Ritzefeld-Gymnasium für uns wunderbar hinein. Denn hier geht es um die praktische Entwicklung alltagstauglicher Elektromobilität für jedermann.“

Bilder vom 24.09.2019

Finanziell unterstützt wird das Projekt von dem Energie- und Wasserversorger „enwor“ aus Herzogenrath.

Der aktuelle Stand

Seit dem Corona-Ausbruch ruht die Arbeitsgemeinschaft. Da die Arbeitsgruppe nicht nur jahrgangstufenübergreifend, sondern auch schulübergreifend zusammengesetzt ist, steht es in den Sternen, wann die Arbeiten wieder aufgenommen werden können.

Das Auto ist weitgehend fertig. Der Elektromotor ist eingebaut und dreht sich. Das Auto kann zwar über einfache “Strom an”- und “Strom aus”-Schaltung fahren. Was zu einem vollständigen erfolgreichen Projektabschluss vor Corona noch fehlte, war die elektronische Steuerung des Motors. Da wir aus Kostengründen auf einen alten Elektromotor zugreifen mussten, war es uns nicht mehr rechtzeitig vor der Pandemie gelungen, einen passenden Controller zu finden.

Auch wenn es schade ist, dass wir wegen der Pandemie und der Controller-Problematik das Auto vermutlich nicht mehr auf der Straße fahren wird, kann das Projekt als eine sehr gelungene Zusammenarbeit zwischen zwei Schulen und unseren außerschulischen Partnern gesehen werden. Das eigentliche Ziel, unsere Schülerinnen und Schüler für Technik zu begeistern ist auf jeden Fall gelungen. Aus dem E-Auto ist inzwischen eine Brennstoffzellen-Mobilitäts AG hervorgegangen, die im kleinen Rahmen, auch unter Coronabedingungen, in wenigen Tagen ein Brennstoffzellenprojekt starten wird (weitere Informationen zum Start folgen in Kürze auf unserer Homepage) . In jedem Fall werden wir die sehr fruchtbare Partnerschaft mit der Gutenbergschule und dem Zinkhütter Hof weiterführen. Sobald wir wieder frei arbeiten können, werden die AGs der beiden Schulen wieder zusammengeführt.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte per Mail an Herrn Dr. Bettscheider oder den AG-Leiter Herrn Erhardt.

Presseberichte